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Sollten Magier oder Zauberer Redner werden? Warum nicht! Wenn sie Spaß daran haben und das machen möchten. Aber sollten Redner mit den Tricks anfangen? Die Antwort darauf ist ziemlich einfach.

Das größte Problem eines Redners im 21. Jahrhundert ist kinderleicht zu lösen, weil es das Problem schlichtweg nicht gibt. So viele Artikel, Bücher, Tipps und Empfehlungen zu einem Problem, das gar kein Problem ist. 
Schon Rhetorikschulen im alten Griechenland wollten möglichst viele Unterrichtsstunden verkaufen. Deswegen war es sehr sinnvoll, aus allem eine große Schwierigkeit zu machen, die dann durch Unterricht gelöst wurde.
Zum Beispiel… 

Die Kraft der Hände! Viele Redner machen vor dem Auftritt so eine kleine Regiebesprechung mit ihren Händen. Man weiß ja nicht, was die so alles machen, wenn man sie einfach lässt. 
Aber oft ist der Regisseur ratlos… 

 

Kann man Sätze kauen? Aber ja doch! Der Redner hat sich wirklich Mühe gegeben, deutlich zu sein. Das war schon dem Deutschlehrer wichtig. Ist das ein Lob oder eine Drohung?

Der erfolgloseste Weg, nicht an etwas Bestimmtes zu denken, ist der, sich Mühe zu geben, jetzt nicht an etwas Bestimmtes zu denken. Das funktioniert nur nach mehrjährigem Meditationstraining in einem fernöstlichen Kloster.

Beim Sprechen eine Pause zu machen ist leicht. Man sagt einfach eine begrenzte Zeit nichts mehr. Erledigt. Aber wo macht man diese Pause? Ein Stabhochspringer hat nur zwei Möglichkeiten: vor dem Sprung oder nach dem Sprung. Und ein Redner? 

Beim Kochen kommt es auf die richtigen Zutaten an, aber vor allem auf das richtige Mengenverhältnis. Aus 300g Gemüse, 300g Öl und 300g Salz wird nur eine ungenießbare Pampe.

Wollen Sie ein Redner werden oder ein Vortragsredenhalter. Die Einkaufsliste auswendig zu wissen, hat große Vorteile. Dasselbe gilt für die Pin-Nummer der EC-Karte und den Hochzeitstag. Aber wie ist das bei einer Rede?

Warum haben Fernsehmoderatoren diese komischen Karten in der Hand, obwohl sie von einem Teleprompter ablesen? Richtig. Sie wissen nicht, wohin mit den Händen. Für die Hände gibt es manchmal noch eine wunderbare Lösung…

Warum haben Menschen mehr Angst vor 300 Menschen als vor 30? Und was ist, wenn es 3000 sind? Wahrscheinlich war das irgendwann mal ein Vorteil, nicht in Ruhe in der Mitte stehen zu bleiben, wenn einen sehr viele Augenpaare anstarren. Aber für einen Redner ist es im Prinzip einfach. Der Einzige, der manchmal verrückt spielt, ist unser Kopf.

Mit oder ohne Powerpoint? Die Frage ist genauso albern, wie die Frage ob mit oder ohne Gummistiefel. Wenn Sie die Stiefel brauchen, weil Sie durch den Schlamm müssen, ziehen Sie welche an. Wenn Sie zum Tanzen gehen oder zum Tauchen wohl eher nicht.

Auch wenn Redner den Zuhörern möglicherweise etwas beibringen und die dadurch Neues lernen, so hat Reden halten oder Speaking trotzdem nichts mit Unterricht zu tun. Denn guter Unterricht hat ganz andere Gesetzmäßigkeiten. Ein guter Speaker verwechselt das nicht.

Manche Zuschauende sind glücklich, wenn am Ende eines Vortrages die Kernthesen noch einmal in kompakter Form erklärt werden. Schließlich waren sie zwischendurch immer wieder abgelenkt und können jetzt die Stellen, an denen sie nicht aufmerksam waren, ergänzen. Und Redende sollen ihr Publikum glücklich machen, oder?

Hunde träumen davon, dass sie Katzen sind. 
Katzen träumen davon, dass sie Gott sind. 
Speaker träumen davon, dass sie komisch sind. 

 

Das ist ein Ausspruch meines Speakerkollegen Brian Walter. Ich liebe diesen Spruch. Komisch zu sein ist für Speakerinnen und Speaker eines der allergrößten Mysterien.